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Halten die Symptome einer COVID-Erkrankung auch nach Ende der akuten Infektion
weiter an oder treten erst nach Ende der Akutphase auf, spricht man von „Long COVID“,
„Post-COVID-19-Syndrom“ oder „post-acute COVID-19“.
Die vielfältigen Symptome führen dabei zu einer Beeinträchtigungen der körperlichen und
psychischen Gesundheit, der Funktionsfähigkeit und
Lebensqualität.
Angesichts der vielfältigen möglichen Symptome, die einzeln oder in Kombination auftreten können, fehlt es noch an einheitlichen klinischen Definitionen. Deshalb werden Symptome, die nach einer Infektion auftreten und für die es keine andere Erklärung gibt, hier unter dem Begriff „Long-COVID“ zusammengefasst.
National Institute for Health and Care Excellence (NICE)
Der Begriff „Long COVID“ wird häufig verwendet, um Gesundheitsprobleme und Symptome zu beschreiben,
die jenseits der akuten Krankheitsphase – also über die ersten 4 Wochen hinaus - fortbestehen oder
neu auftreten. Somit umfasst der Begriff auch das oben definierte „Post-COVID-19-Syndrom“.
Der Einfachheit halber verwenden
wir in dieser FAQ den Begriff der „gesundheitlichen Langzeitfolgen von COVID-19“.
Menschen, die nach einer COVID-19-Erkrankung an so definiertem Long COVID leiden, sind nicht ansteckend.
Quelle: Robert Koch Institut, Forschungsstand: 23.07.2021Zu den häufigsten bislang in Patientenforen berichteten oder in Studien beobachteten Symptomen gehören:
Weitere genannte Symptome jenseits der akuten Infektions- bzw. Krankheitsphase sind:
Herzklopfen und Herzstolpern (selbst wahrgenommene verstärkte oder beschleunigte Herzschläge oder auch Extraschläge)
Nieren- und Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus)
Brustschmerzen
Haarausfall
Thrombose-Embolien
(siehe dazu das entsprechende Review in Nature Medicine)
Einige Betroffene nennen ausschließlich Müdigkeit/Erschöpfung oder Beschwerden der oberen Atemwege, während andere eine Kombination von Symptomen und Organbeschwerden nennen. Bei einigen Erkrankten entwickelt sich ein Symptomkomplex, der demjenigen des Chronischen Erschöpfungssyndroms (Chronic Fatigue Syndrom) ähnlich sieht.
Quelle: Robert Koch Institut, Forschungsstand: 20.05.2021Je nach Symptombild kann diese:r gegebenenfalls Sie zur weiteren Diagnostik und Behandlung an Fachärzte der folgenden Richtungen überweisen:
Allgemeinmedizin
(körperliche oder seelische Gesundheitsstörungen)
Neurologie
(Erkrankungen des Nervensystems)
Innere Medizin
(Erkrankungen der inneren Organe)
Nephrologie
(Erkrankungen der Niere)
Psychiatrie
(psychische Störungen wie z.B. auch depressive Zustände)
Pädiatrie
(Kinderheilkunde)
Im Falle von Long-COVID haben sich für die Behandlung sogenannte Long-Covid-Ambulanzen gebildet. Diese medizinischen Zentren fungieren als spezialisierte Ansprechpartner für die Behandlung der Erkrankung.
„Wir unterstützen Sie gerne bei der Suche nach geeigneten Ansprechpartner:innen für die medizinische Begleitung oder die Therapie der Krankheitssymptome.“
Ihr Team des Long-Covid Netzwerks
Je nach Krankheitssymptomen kann die/der behandelnde Ärztin/Arzt notwendige Therapien verschreiben.
Bei Long-COVID können dies unter anderem folgende Therapieformen sein:
Physiotherapie
(bei körperliche Beschwerden, Atemtherapie)Ergotherapie
(bei kognitiven Störungen oder Alltagseinschränkungen)Logopädie
(bei Sprech- und Sprachstörungen)Psychotherapie
(bei seelischen Leiden)Dabei geht es unter anderem darum, z.B.
die Atmung durch spezielle Übungen zu erleichtern
durch Krankenhausaufenthalte aufgetretene Einschränkungen zu überwinden
verminderte Ausdauer geführt wiederherzustellen
„Es gibt ausreichend Hinweise darauf, dass ein maßgeschneidertes und überwachtes Bewegungstraining eine wirksame multisystemische Therapie für das Post-COVID-19-Syndrom sein kann, die der Vielfalt der Fälle und Symptome gerecht wird.“
Jimeno-Almazán, A. et al.: Post-COVID-19 Syndrome and theDiese Therapieformen werden nach ärztlicher Verordnung von Krankenkassen, der Deutschen Rentenversicherung oder den Berufsgenossenschaften regulär übernommen.
Zum Long-Covid-Netzwerk gehören Praxen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen.
Die Ärzte und Therapeuten des Netzwerks haben auf Grundlage aktueller Forschung und jahrelanger Praxiserfahrung ein Behandlungskonzept entwickelt, das Ihnen ermöglichen soll, ihre Behandlung im eigenen Zuhause wahrzunehmen.
Außerdem werden die Fachkräfte kontinuierlich speziell zum Krankheitsbild Long-Covid geschult und gewährleisten damit die bestmögliche therapeutische Versorgung.
Sprechen Sie uns an – EvoCare vermittelt Ihnen gerne den Kontakt.
Artikel auf Quarks.de (13.08.2021/ aktualisiert am 16.02.2022)
Zum ArtikelArtikel auf Deutschlandfunk.de (10.02.2022)
Zum Artikel